Kinderzukunftspaket

Kinderzukunftspaket

Leitantrag zum CDU-Bundeausschuss

„Jedes Kind hat Stärken und Schwächen. Jedes Kind hat die besten Chancen verdient - unabhängig vom Geldbeutel oder von der Geschichte der Familie“, sagt Silvia Breher zur Einbringung des Antrags. Das umfassende Kinderzukunftspaket der CDU besteht aus 4 Elementen.

1. Familie ist der wichtigste Ort für ein gutes Aufwachsen von Kindern 

Familien und Eltern will die CDU früh und durchgängig stärken, Prävention und Hilfen verbessern. Insbesondere die Hilfen des Bundes für 0-3-jährige müssen erhalten bleiben. Die Familienberatung vor Ort muss verstärkt werden. Familienzentren sollen bei der Suche nach bedarfsgerechten Angeboten helfen. Mit Familienzeitkonten werden Familie und Beruf miteinander vereinbar. Eltern können damit ihren Arbeitsumfang vorrübergehend ohne finanzielle Nachteile zu reduzieren. Dieses bürokratiearme Familienzeitkonto soll mit staatlichen Anreizen unterstützen, dass Familien schwierige Situationen aus eigener Kraft überwinden können. „Die frühkindliche Bildung ist der Schlüssel zu mehr Chancengerechtigkeit“, sagt dazu Karin Prien.

2. Gute Kitas und Schulen verbessern Bildungschancen für alle Kinder

Gute Kitas und Schulen sind wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Bildung. Der Anspruch auf einen Kitaplatz muss genauso wie die Qualität der frühen Bildung stark ausgebaut worden. Mit der attraktiven Präsentation des Arbeitsplatzes Kita möchte die CDU dem großen Personalmangel entgegenwirken und schon während der praxisintegrierten Ausbildung ein Gehalt zahlen. Quereinsteigern und ausländischen Fachkräften wird die Anerkennung ihrer Abschlüsse erleichtert. Gleichzeitig muss ein verbindlicher Mindeststandard bundesweit gesichert sein.

Die Schuleingangsuntersuchung muss dringend in das Kita-Alter vorverlegt werden, um vorschulischem Förderbedarf zu begegnen. Sprachstand und Wortschatz werden ebenso wie zahlenbezogenes Wissen, Motorik und Selbstregulation ermittelt. Kinder, deren Diagnose Förderbedarf zeigt, sollen durch spezialisierte Fachkräfte unterstützt werden. Damit diese Vorschul-Förderung wirksam ist, muss sie verpflichtend sein. Prien: „Es geht um mehr als Bildung. Es geht um Sprache. Und es geht auch um Motorik.“ 

Lernen ist ein Kontinuum. Kitas und Grundschulen müssen eine Zusammenarbeit entwickeln, um den Übergang von der Kita in die Grundschule zu erleichtern. In Familienzentren können Bildungsungleichheiten abgebaut werden. Insbesondere bei Defiziten in der deutschen Sprache müssen verpflichtende Kurse stattfinden. Beide Systeme müssen miteinander verzahnt in den Bildungsministerien der Länder angesiedelt werden. Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule zeigt, dass zunehmend Mindeststandards von Schülern nicht erfüllt werden können. Grundlegende Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik müssen dringend verbessert werden. Eine Mindestanzahl an Schulstunden und die verpflichtende Förderteilnahme in den Fächern Deutsch und Mathematik sollen diese Mindeststandards bei allen Schülern erzielen. Diese Mindeststandards umfassen ebenso soziale Kompetenzen.

Die deutsche Schullandschaft Ganztagsschulen und der Fachkräftemangel muss gelindert werden. Ab dem 1. August 2026 sollen Grundschulkinder nach dem CDU-Beschluss von 2021 davon profitieren. Durch zunehmenden Personalmangel ist dieser Rechtsanspruch gefährdet. Mit gezielten Werbekampagnen möchte die CDU junge Menschen für den Lehrerberuf gewinnen und gemeinsam mit Bund und Ländern das Ansehen des Lehrerberufs stärken. Die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und anderen Berufsgruppen als multiprofessionelle Teams hat dabei eine wichtige strategische Bedeutung. Ruheständler können durch attraktive Angebote veranlasst werden länger zu arbeiten und Teilzeitkräfte werden gebeten, ihre Stundenzahlen aufzustocken.

„Der Ganztag hat immense Potenziale, wenn wir es gut machen. Es geht um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aber es geht auch um Bildungschancen.“ Karin Prien

Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischem Erfolg ist deutlich. Die CDU setzt sich mit finanziell und personell für Kitas und Schulen in sozial herausfordernden Lagen mit zwei Maßnahmen ein: Der Chancenindex ermittelt die notwendigen zusätzlichen Mittel und multiprofessionelle Teams wenden diese vor Ort an. Die Initiative „Schule macht stark“ unterstützt den „Perspektivschulindex“ für Schulen in sozial belasteten Umfeldern als Bund-Länder-Programm. Sozialpädagogische Fachkräfte bieten unterrichtsbegleitende Unterstützung.

Kinder und Jugendliche benötigen eine gut ausgebaute kommunale Freizeitinfrastruktur. In schwierigen Lebenssituationen ist sie eine konkrete Unterstützung und Begleitung. Jugendzentren, Bibliotheken, offene Sportstätten und Schwimmbäder sind Orte, wo sie sich treffen und ausprobieren können. Die CDU möchte diese Anlaufstellen ausbauen und mit der Jugendsozialarbeit vernetzen.

3. Mit uns bleibt das Kindergeld, ergänzt um ein Kinderzukunftsgeld

Wir werden das Kindergeld sowie die Freibeträge erhalten und Familien in Schwierigkeiten ein Kinderzukunftsgeld ermöglichen. Letzteres schützt vor Armutsgefährdung und stellt Kindern Zukunftschancen ohne Einschränkungen sicher. Alle Leistungen müssen fortlaufend bedarfsgerecht angepasst werden. 

„Wir wollen nicht den Staat, der Kinder von Kindesbeinen an zu Empfängern von Kindergrundsicherung macht. Das ist der falsche Weg. Mario Czaja

Der Zugang zu Familienleistungen wird vereinfacht durch ein digitales Portal für all diese Familienleistungen. Durch Einrichtung einer Übergangszone hängt der Anspruch auf Unterstützung nicht weiter Euro- genau vom Einkommen der Eltern ab. Damit Leistungen tatsächlich bei den Kindern ankommen, soll ihnen eine Teilhabe-App zur Verfügung erstellt werden. „Es muss möglichst unbürokratisch den Kindern zuteilwerden“, so Czaja. Bei Fragen und Ungewissheiten über Ansprüche und Weiteres braucht es Familienbüros, die als Anlaufstelle dienen, besonders in sozial herausfordernden Gebieten.

„Wir sind der Überzeugung, dass es mit Geld allein nicht getan ist.“ Silvia Breher

4. Alle Kinder brauchen eine gute Gesundheitsversorgung

Schließlich sorgen wir für eine gute und verlässliche Gesundheitsversorgung für Kinder. Der Mangel an Ärzten, Pflegekräften und Arzneimitteln muss früh erkannt und schnell beseitigt werden. Die Corona-Pandemie hat Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung eingeschränkt und psychisch belastet. Diesen Nachwirkungen muss mit zusätzlichen Therapieplätzen und einem Angebot für Bewegung, Spiel und Sport gezielt vorgebeugt werden.

Den Beschlusstext des CDU-Bundesausschusses finden Sie im Anschluss unter der Rubrik: https://www.cdu-bundesausschuss.de/reden-berichte#beschluesse